Aufbau des Untergestells für meine Testanlage
 
Das richtige Holz
Die Gretchenfrage die immer wieder auftaucht ist Welches Holz soll ich nehmen bzw. was ist das geeignete für mein Vorhaben. Möglichkeiten gibt es da ja genug. Da meine Testanlage fahrbar sein muss bzw. soll,
so wie sich nicht verziehen darf und vor allem aus den vorgenannten Gründen eben stabil sein muss, bin ich auf Birke Sperrholzplatten ausgekommen. Ist zwar "schweineteuer", aber für meinen Zweck Ideal.

Vorteile von Birke Sperrholz:
- verzugsfrei
- formstabil
- hohe statische Eigenschaften
- sehr hohe Bruchfestigkeit
- relativ leicht und sauber zu verarbeiten
- mehr als gute Belastbarkeit für meinen Zweck
- Verschraubungen und Beschläge halten in diesen Platten extrem gut

Nachteile von Birke Sperrholz:
- der Preis
- unter umständen die verfügbare Länge von max. 3000 mm

Fazit:
was für Werkbänke, Arbeitsplatten, tragende Konstruktionen geeignet ist, kann für die Modellbahn nur gut sein.
 
Sollte Jemand das Wort Birke Multiplex vermissen, dieses Wort gibt es nicht! Kein Hersteller auf dieser Welt bezeichnet seine Sperrholzplatten so. Es gibt auch keine ISO, DIN oder EN, die in ihrer Beschreibung das Wort Multiplex nutzt bzw. beschreibt. Selbst Duden und Ko kennen diesen Begriff nicht. Es sind schlichtweg Sperrholzplatten in diversen Stärken und Oberflächen, so wie Eigenschaften die es gibt.
Dieser Begriff wurde von einigen Kunden und Schlauwichtigtuverkäufer in den Handel eingeschleppt.
 
Skizze und Materialliste
 
 
Gegenstand Menge Werkstoff Stärke Länge Breite
Beine/Füße 12 Stück Birke Sperrholz 21 mm 800 mm 61mm
Längszargen 2 Stück Birke Sperrholz 18 mm 2200 mm 100 mm
Langzarge 1 Stück Birke Sperrholz 18 mm 2164 mm 100 mm
Querzargen 3 Stück Birke Sperrholz 18 mm 1064 mm 100 mm
Ablage für Zentrale 1 Stück Birke Sperrholz 18 mm    
Grundplatte für Gleise 1 Stück Pappel Sperrholz 10 mm 2220 mm 1120 mm
Grundplatte für Boden 1 Stück Rotholz Sperrholz 10 mm 2000 mm 1120 mm
Lenkrollen bis 50 KG je Fuß 4 Stück Metall Gummi hart 50 mm
 
Werkzeuge und Sonstiges Material für den Zusammenbau
 
  • Akku - Schrauber mit Bit Kreuz PZ 2
  • Schraubzwingen
  • 4mm HSS-Bohrer
  • Senkbohrer 4mm
  • Hammer
  • Winkel
  • Feinsäge
  • Stecheisen/Stechbeitel 16mm
  • 25mm Forstnerbohrer
  • Wasserwaage oder ein langes und formstabiles Lineal
  • Bleistift (HB)
  • Zulagen
  • 4,0X50mm Schrauben
  • 4,0X40mm Schrauben
  • Leim D3
  • 100er Glaspapier mit Schleifklotz <> Alternativ ein Schwingschleifer
 
Der Zusammenbau des Untergestells
 
Als erstes Leimen ich die Beine zusammen aus den zwölf Brettchen zu einem Kantholz von 63 X 63 X 800 mm
 
Dazu suchen ich jeweils vier mal drei Stück aus und lege sie der Reihenfolge der Verleimung vor mich hin.
 
Jetzt wird der Leim auf zwei Flächen im Wellen bzw. Zickzack-Muster aufgetragen und die Brettchen durch leichten Druck hin und her geschoben bzw. zusammen gefügt. Alle Seiten und Kanten sollten Flächenbündig liegen.
 
Als erstes verleimen ich dann die Sperrholzschichtsichtseite mit Schraubzwingen und zwei Zulagen zusammen, so dass diese drei Teile absolut Flächen bündig sind. Vorsicht, dass sich an diesen Kanten kein Leim befindet. Man bekommt ansonsten nachher die Zulagen nicht mehr los/ab. Hier hilft oft eine Folie, die man dazwischen legt um eine Verbindung zu verhindern.
 
Im nächsten Schritt werden dann mit weiteren zwei Zulagen die Bretter zusammen gepresst. Es ist immer darauf zu achten, dass alle Seiten immer sauber Flächenbündig sind. Ansonsten schleift man sich später einen Wolf. Ach hier kann bei zuviel Leimauftrag eine Folie helfen.
 
Als vorerst letzter Akt werden nun die Füße verputzt. Soll heißen, dass alle Kanten und Flächen mit Glaspapier geschliffen (gefast) werden. Danach werden alle Kanten gefast bzw. gebrochen.
 
Nach dem nun alles verputzt worden ist, schraube ich die Rollen unter die Stempel bzw. Füße. Hier bitte darauf achten, dass die Rollen für den vorhandenen Fußboden geeignet sind. Ist dies nicht der Fall, wird der zu befahrende Fußboden sehr schnell verschleißen und unschön anzusehen sein. Ein weiterer Punkt ist, dass die Rollen für die Belastung(en) ausgelegt sind. Die Rollen habe ich mit vier Schrauben der Größe 4,0X50 mm befestigt.
 
Der nächste Schritt besteht darin, alle Längs-, Quer- und Mittelzargen anzuzeichnen und für die Verschraubungen vorzubereiten. Auch die Ausschnitte und Bohrungen markieren.
Bitte hier einen relativ weichen Bleistift verwenden, wir wollen ja nicht ritzen, sondern (an)zeichnen.
 
Da nun alles angezeichnet ist, kann vorgebohrt werden. Dazu verwende ich einen Akkuschrauber mit einem Bohrsenker. Dies erspart mir nach dem Bohren einen zweiten Arbeitsgang mit einem Versenker. Das Teil besteht aus einem HSS-Bohrer und einem Kegelsenker für den Bohrer. Für Querverbindung bzw. Kreuzüberblattung, muss an zwei Bretter jeweils der Materialstärke die hälfte ausgesägt werden.
 
Hier die fertig gebohrten und vorversenkten Zargen.
 
Nach dem sägen der linken und rechten Seite wird nun das Mittelstück mit einem Stecheisen/Stechbeitel ausgestemmt. Dies geschieht in dem man die Hälfte der einen Seite ausstemmt und danach auf der anderen Seite die andere Hälfte. Wird aus Faulheit nur von einer Seite das Teil ausgestemmt, besteht die Gefahr das a) schief nach hinten weglaufen kann und das b) die andere Seite ausbrechen bzw. wegbrechen kann.
 
Mit einem Forstnerbohrer 25mm Durchmesser, bohre ich nun die Kabeldurchlässe an den Enden. Hierzu sollte das zu bohrende Brett stabil und festgespannt auf einer hölzernen Unterlage liegen, um ein ausbrechen der anderen Seite zu vermeiden. Auch so kann erst sicher gearbeitet werden. Den Versatz der Bohrungen habe ich extra so gewählt, um den Zargen nicht zu viel Stabilität weg zunehmen.
 
Nun kann nach dem verputzen bzw. schleifen der Zargenteile, der Zusammenbau des Rahmens begonnen werden. Dazu habe ich zuerst die Querzargen auf den Boden gestellt und die Längszarge mit Klemmen (Schraubzwingen) fixiert. Die Leimangabe geschieht nur an den Stellen die gerade verschraubt wird. Wird vorher schon überall Leim aufgetragen, versaut man sich nur die Teile damit. Verschraubt habe ich nur mit 4,0x40mm Kreuzschrauben. Der Leim soll hauptsächlich die Verbindung halten. Nachdem nun eine Seite komplett verschraubt ist, dreht man den Rahmen um und wiederholt diesen Schritt auf dieser Seite. Bitte regelmäßig mit einem Winkel überprüfen ob man immer noch alles im "Rahmen" ist.
 
Auch jedesmal schauen dass die Zargen exakt übereinander im Winkellaufen. Macht man dieses nicht, stehen später die Beine, Füße, Stempel oder wie auch immer in Pisa das Ding heißt da.
 
Jetzt werden die Beine an den Rahmen geschraubt. Diese werden selbstverständlich auch verleimt und vor dem verschrauben mit Zwingen fixiert. Nun kann man sie bequem vor dem verschrauben, mit dem Winkel ausrichten. Dies vier mal und der Rahmen ist fast fertig.
 
Nur noch die Längsmittelzarge einbauen und der Fahrbare Rahmen steht.
Wie ich jetzt so das Bild betrachtet habe, ist mir die Idee gekommen, wo ich meine ganzen MoBakisten verstauen könnte. Habe mir einfach noch einen Rahmen um die Füße montiert und eine einfache 10mm Sperrholzplatte darauf verschraubt. Somit habe ich für die Kisten einen Fahrbaren Stauraum geschaffen.
Ein Glück, dass ich die Rollen für eine viel höhere Last genommen habe.
 
Und schon ist wieder Platz da und muss nicht jedesmal beim verschieben der Anlage die Kisten wegräumen. Habe leider im Moment keinen anderen Platz dafür.
 
Was man beachten sollte ist die Beschreibung des Leimes. Die offene Zeit gibt an, wie lange man Zeit hat nach dem Leimauftrag die Teile fest zusammenzufügen. Wartet man hier zu lange, ist der Leim bereits beim aushärten und es leimt nichts mehr zusammen. Ein weiterer Punkt ist die Abbindezeit und Verarbeitungstemperatur. Diese sollten unbedingt als Minimum eingehalten werden. Geschieht dies nicht ist die ganze Arbeit für die Katz gewesen.
Desweiteren sollte man kein Schleifpapier (bestehend aus Metall) nehmen. Dieses verursacht in Verbindung mit jeder Art von Feuchtigkeit blaue bis tiefschwarze Flecken auf dem Werkstück.
 
Für die Richtigkeit und Vollständigkeit aller Angaben,
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Stand 2015-01-02
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